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Radoje Domanović (1873–1908) der Begründer der modernen serbischen Satire. War als Mittelschulprofessor in verschiedenen Städten Serbiens tätig und wurde wegen seiner Satiren, die gegen das Herrscherhaus Obrenović gerichtet waren, mehrere Male aus dem Staatsdienst entlassen. Domanović schrieb auch ernste Erzählungen, widmete sich aber dann ganz der Satire, mit der er dier Korruption und die blinde Unterwürfigkeit seiner Landsleute geißelte. Es ist erstaunlich, wie genau seine um die Jahrhundertwende geschriebenen Satiren auf die Zustände und Praktiken der Obrigkeitsstaaten aller Schattierungen zutreffen und wie frisch und aktuell sie geblieben sind.
Übersetzte Werke:
- Die Aufhebung der Leidenschaften, 1898.
- Das Brandmal, 1899.
- Der Führer (1–2–3), 1901.
- Gedanken eines einfachen serbischen Ochsen, 1902.
- Soldat um jeden Preis, 1898.
Quellen:
- Dor, Milo (red.), Ein Orden für Argil: Jugoslawien in Erzählungen seiner besten zeitgenössischen Autoren, Horst Erdmann Verlag, Lenningen 1965.
- Dor, Milo (red.), Genosse Sokrates. Serbische Satiren, E. Hunna Verlag, Wien 1963.
- Vukić, Miodrag (red.), Jugoslawische Erzähler der Gegenwart – eine Anthologie, Reclam, Stuttgart 1962.